Der Weinanbau im Bliesgau lässt sich durch Dokumente bis ins 16. Jahrhundert zurückverfolgen. Seine Blütezeit hatte der Reinheimer Wein Mitte des 18. Jahrhunderts. Jedoch wurde durch starken Reblausbefall im Bliesgau und an der oberen Saar der südsaarländische Weinbau eingestellt, was die Ambition der Reinheimer Weinbauern damit vorerst beendete.
Doch dabei sollte es nicht bleiben. Gemeinsam mit Ralf Steffen, einem Winzermeister von der Mosel, und Reinheimer Freunden entstand die Idee, im Bliestal wieder Wein anzubauen. In seiner Heimat Trittenheim führt er bereits das Weingut Steffenhof mit ca. 14 Hektar Anbaufläche.
2012 war es dann so weit, der Moselwinzer erschloss in Zusammenarbeit mit tatkräftigen Helfern aus Reinheim und Umgebung zwischen Reinheim und Gersheim einen Weinberg. Gemeinsam wurden zunächst 918 Rebstöcke der Sorte Sauvignon Blanc im Bliestal angebaut. Mittlerweile ist der Wein nicht mehr aus der saarländischen Spitzen- und Sternengastronomie wegzudenken!
Um diese Tradition wieder aufleben zu lassen, entstand dann aus diesen fleißigen Helfern schließlich im Jahr 2013 das Weinbauteam Reinheim. Dies ist vor allem dem unerlässlichen Engagement und der Kreativität des ehemaligen Ortsvorstehers von Reinheim Jürgen Wack zu verdanken. Als Initiator des Teams förderte er ebenso die Anerkennung von Reinheim als offizielles Weinbaugebiet.
Das Team verfolgt das Ziel, den Weinanbau in Reinheim weiter zu fördern und im Weinberg aktiv den Winzer zu unterstützen. Durch die Teilhabe am Leben im Weinberg, beim Pflegen der Reben oder bei der Weinlese im Herbst, zeichnet sich das Weinbauteam aus.
Bei allen Aktivitäten stehen der Zusammenhalt und die Geselligkeit der Teammitglieder immer im Mittelpunkt. Durch regelmäßige Teilnahmen an Veranstaltungen und Festen in der Biosphäre Bliesgau, wie beispielsweise das jährliche Biosphärenfest, soll der Reinheimer Wein im Saarland an Bekanntheit gewinnen. Wichtig dabei ist, dass es als Team gemeinsam gelingt, den Reinheimer Wein als den Wein der Biosphäre Bliesgau und neu gefundenen Schatz dauerhaft für künftige Generationen zu bewahren, sowie die Tugenden des ökologischen, naturnahen Anbaus zu demonstrieren: Lebendig, spritzig, fruchtig-frisch – Wohl bekommt‘s!